HOLISTIC NEW WORK – Verletzlichkeit, Mitgefühl und mentale Gesundheit im Job

von | Jan. 26, 2025 | Category #2 | 0 Kommentare

Was wäre, wenn wir Arbeit neu denken – nicht als Ort der Leistung, sondern der lebendigen Verbindung?

Dieser Beitrag ist eine Einladung, Führung, Mitgefühl und mentale Gesundheit als Schlüssel für eine wirklich menschliche Arbeitswelt zu verstehen.

In einer Arbeitswelt im Wandel braucht es mehr als neue Tools. Es braucht neue Haltungen – und Räume, in denen Menschsein erlaubt ist.

Holistic New Work ist mein eigener Ansatz. Ein Konzept, das nicht (nur) aus dem, was ich gelernt habe, stammt, sondern aus Erfahrung, Verkörperung und Praxis. Gewachsen an der Schnittstelle zwischen Coaching, psychosozialer Begleitung, Führung und der Arbeit mit dem Nervensystem. Es geht um einen Paradigmenwechsel: von Kontrolle zu Kontakt und Verbindung, von Optimierung zu Beziehung.

Denn Arbeit darf nicht länger nur funktionieren. Sie darf sich auch gut anfühlen. Und damit das möglich ist, brauchen wir mehr als schlaue Köpfe – wir brauchen fühlende Menschen.

Wenn Verletzlichkeit zur Führungsqualität wird

Verletzlichkeit gilt in vielen Organisationen noch immer als Schwäche. Dabei zeigen Studien – z. B. von Brené Brown oder Google’s Projekt Aristotle – dass psychologische Sicherheit die wichtigste Grundlage für erfolgreiche Teams ist. Und die entsteht, wenn Menschen sich zeigen dürfen.

Nicht als Makel, sondern als Mensch.

Verletzlichkeit heißt nicht, Emotionen hemmungslos zu entladen. Es heißt: zu benennen, was ist. Und bereit zu sein, nicht alles im Griff zu haben. Gerade in Führung.

Eine Abteilungsleiterin sagt in einem Meeting: „Ich bin heute nicht ganz da. Ich versuche mein Bestes, aber privat ist es gerade viel.“ Kein Drama. Kein Selbstmitleid. Aber ein Signal: Es ist okay, nicht perfekt zu sein. Es ist okay, da zu sein, wie man ist.

Das öffnet. Das verbindet. Und es stärkt uns miteinander.

Mitgefühl ist nicht die Kuschelvariante von Leadership

Mitgefühl bedeutet: Ich sehe dich. Ich sehe, dass du Mensch bist. Auch, wenn du gerade nicht performst. Auch, wenn du Fehler machst.

Kristin Neff und Tania Singer zeigen in ihren Studien, dass Selbstmitgefühl und mitfühlende Führung nicht nur das Stresserleben senken, sondern auch Resilienz und Lernbereitschaft steigern. Mitgefühl ist nicht Softness ohne Haltung. Es ist Haltung mit Klarheit.

Führung bedeutet dann nicht mehr: Ich weiß, wo es langgeht. Sondern: Ich bin bereit, gemeinsam hinzusehen. Auch dorthin, wo es unbequem ist.

Das braucht Mut. Und Menschlichkeit.

Mentale Gesundheit beginnt nicht beim Obstkorb

Laut einer Studie des McKinsey Health Institute (2023) ist die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden entscheidender für Produktivität, Innovation und Bindung als klassische KPIs. Trotzdem bleibt sie oft ein Feigenblatt – delegiert an Benefits oder einmalige Schulungen.

Dabei beginnt echte mentale Gesundheit im Alltag. In Pausen, die erlaubt sind. In Fehlern, die nicht überdeckt werden müssen. In Gesprächen, die nicht nur oberflächlich überlastete Menschen auffangen, sondern ursprünglich ansetzen.

Ich nenne das: Nervensystemgerechte Arbeitskultur.

Denn wer permanent auf Habacht ist, kann nicht kreativ, zugewandt oder souverän sein. Erst Sicherheit schafft Verbindung. Erst Verbindung macht Entwicklung möglich.

Was Holistic New Work fördern kann

  • Sicherheit statt Dauerstress

  • Verbindung statt Isolation

  • Klarheit statt Kontrolle

  • Beziehung statt reiner Ergebnisorientierung

Diese Haltung ist kein Nice-to-have. Sie ist Grundlage für gesunde Teams, für tragfähige Kultur und für echte Transformation. Ob als Impuls, Workshop oder Begleitprozess: Ich bringe diesen Ansatz in Organisationen, die nicht nur effizient, sondern auch menschlich sein wollen.

Warum sich Holistic New Work für Unternehmen lohnt

Wenn Unternehmen Verletzlichkeit, Mitgefühl und Nervensystemkompetenz nicht nur zulassen, sondern gezielt fördern, profitieren sie auf mehreren Ebenen:

  • Mehr Verbundenheit & Loyalität: Wer sich gesehen und sicher fühlt, bleibt – auch in herausfordernden Zeiten.

  • Weniger stressbedingte Ausfälle: Selbstregulation wirkt präventiv – gegen Burnout, Überforderung und innere Kündigung.

  • Höhere Innovationskraft: Psychologische Sicherheit ist die Grundlage für kreatives Denken und mutige Ideen.

  • Stärkere Führung: Führungskräfte, die mit sich verbunden sind, führen klarer, authentischer und resilienter.

  • Kulturwandel von Innen: Statt künstlicher Change-Prozesse entsteht echte Transformation durch Haltung & Beziehung.

Kurz: Wer Holistic New Work lebt, baut nicht nur gesündere Teams – sondern zukunftsfähige Organisationen.

Let’s lead from within.

Melanie

Quellen:
Brown, B. (2018). Dare to Lead
McKinsey Health Institute (2023). Reframing employee health
Neff, K. (2011). Self-Compassion

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